Umgang mit Forschungsdaten in der Musikpsychologie: Ein praktischer Wegweiser durch den Datenlebenszyklus Conference Poster uri icon

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  • Da empirische Forschung auf Daten basiert und solche erzeugt, sollten diese Forschungsdaten sorgfältig gemanagt werden. Entsprechende Praktiken werden unter dem Begriff Forschungsdatenmanagement (FDM) zusammengefasst und sind in den letzten Jahren zunehmend ins Bewusstsein der Forschenden, der Forschungseinrichtungen sowie der Fördermittelgeber:innen gerückt.  Das Ziel des FDM ist es, Forschungsdaten “langfristig und personenunabhängig zugänglich, nachnutzbar und nachprüfbar zu halten” (“Was ist Forschungsdatenmanagement?”, 2023). Auch in der Musikpsychologie werden Daten generiert, z. B. Interviewtranskripte, beantwortete Fragebögen, Reaktionszeiten, Audioaufnahmen und Auswertungsskripte. Ein verantwortungsvolles FDM trägt dazu bei, das Potenzial der Daten langfristig zu erhalten. Neben den ideellen Gründen einer entsprechenden Forschungsethik spricht außerdem dafür, dass Forschung mit gelungenem FDM effizienter wird. Außerdem werden bei der Beantragung von Forschungsprojekten mittlerweile meist Statements zum FDM gefordert. Auch die DFG-Leitlinien zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis (2019) geben Hinweise zum Umgang mit Forschungsdaten: Sie sollen möglichst öffentlich zugänglich gemacht werden und den FAIR-Prinzipien folgen (Leitlinie 13, FAIR steht für Findable, Accessible, Interoperable und Reusable, Wilkinson et al., 2016) und für i. d. R. 10 Jahre archiviert werden (Leitlinie 17).  Der Tagungsbeitrag fasst relevante Überlegungen, Richtlinien und Tools zum FDM in der musikpsychologischen Forschung zusammen. Nach der Erläuterung der Zielsetzung und des Nutzens von FDM dient die fachspezifische Konkretisierung der DFG-Richtlinien zum Umgang mit Forschungsdaten der DGM aus dem Jahr 2018 als erster Ausgangspunkt. Die Inhalte folgen dem Forschungsdatenlebenszyklus: Beginnend bei der Planung, über die Erhebung und Auswertung, bis hin zur Publikation und Archivierung eigener Daten sowie der potenziellen Nachnutzung eigener oder fremder Daten werden Richtlinien und Tools präsentiert. Dabei werden zentrale Aspekte des FDM wie z. B. der Datenmanagementplan (DMP), Metadatenschemata, Repositorien für die Veröffentlichung von Forschungsdaten, datenschutz- und urheberrechtliche Aspekte sowie Lizenzen thematisiert.  Darüber hinaus werden Kontaktstellen, die beim praktischen FDM helfen können, genannt: Neben lokalen Ansprechpersonen oder Helpdesks der FDM-Landesinitiativen sind vor allem die fachspezifischen Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) hervorzuheben. Der Tagungsbeitrag entstand in Abstimmung mit dem Konsortium NFDI4Culture, das Expertise zu den fachspezifischen Fragen des FDM in u. a. den Musikwissenschaften sammelt. ------------------------------------------------------------- Wir danken Martha Stellmacher und NFDI4Culture für die Zusammenarbeit und Unterstützung bei der Erarbeitung, außerdem Samuel Mund, Sebastian Lehmann, Ina Blümel und Christian Hauschke für Anregungen und Kommentare.  Die oben im Text genannten Quellen sind unten unter References aufgeführt. Das Poster listet weitere hilfreiche Ressourcen zu allen genannten Inhalten. Auf diese wird nicht mittels Zitation verwiesen, sondern sie sind per Hyperlink verknüpft. 

authors

  • Düvel, Nina
  • Altemeier, Franziska