abstract
-
Der vorliegende Artikel diskutiert die Problematik des Datentrackings in den wissenschaftlichen Bibliotheken im Kontext der DEAL-Verhandlungen mit den Wissenschaftsverlagen Elsevier, Springer Nature und Wiley. Die Autoren plädieren für eine Sensibilisierung der Bibliotheken und wissenschaftlichen Einrichtungen für das Thema Datentracking sowie für die Einbeziehung von Datenschutzklauseln in Lizenzverträge mit den Verlagen. Der Artikel bewertet die Ergebnisse der gerade abgeschlossenen Verhandlungen mit Blick auf das Datentracking und kommt zu einer gemischten Bilanz. Positiv kann verbucht werden, dass beide Seiten die datenrechtlichen Versäumnisse im Umgang mit dem Datentracking benannt haben und Bibliotheken wie Hochschuleinrichtungen gegenüber den Forschenden für Datenschutzverstöße zwar haften und dementsprechend auch unabhängig voneinander gerichtlich in Anspruch genommen werden können, aber ein Ausgleich im Innenverhältnis durch einen Rückgriff der Einrichtungen auf die Verlage erfolgt. Negativ bleibt festzuhalten, dass die vereinbarten Regelungen im Wesentlichen nur die Geltung der DS-GVO ausbuchstabieren und damit weit hinter den Vorstellungen nicht nur der Wissenschaftseinrichtungen zurückbleiben. In der Haftungsfrage konnte sich nicht auf eine Joint-Controller-Vereinbarung verständigt werden. Auch die Weiterverarbeitung der Daten auch außerhalb Europas konnte nicht generell unterbunden werden.